31.12.2020

Neues Jahr, gutes Jahr!

Gesellschaft
Das neue Jahr 2021 bietet auch viele Chancen: Nutzen wir sie!

Nein, das C-Wort werde ich hier nicht noch einmal erwähnen. Dieses Unwort des Jahres 2020 wurde schon viel zu oft zitiert. Und deshalb will ich auch nicht mehr zu viel über das Jahr 2020 schreiben. Nur noch so viel: Es war zwar kein besonders schönes Jahr, aber dafür ein spannendes.

Nun zu 2021. Selten hat sich die Menschheit so sehr auf einen Jahreswechsel gefreut. Ja, ich mich auch! Und es gibt neben viel Problemen und Altlasten, welche wir aus dem alten Jahr mitnehmen, doch auch einige Fakten, welche gerade uns Schweizer positiv stimmen dürfen. Ich zähle hier drei davon auf:

1. Die robuste Schweizer Wirtschaft

Das vergangene Jahr war das wohl schwierigste für die Schweizer Wirtschaft seit Jahrzehnten. Man muss in die Zeit des 2. Weltkriegs oder gar in die Weltwirtschaftskrise von 1929 zurückgehen, um auf derart grosse Einschränkungen und Belastungen der Wirtschaft zu stossen. Und die Krise ist ja noch nicht vorbei. Leider werden es wohl viele Unternehmen nicht schaffen, zu überleben. Ich hoffe, dass es die 3H44 AG (Kunsteisbahn Oberlangenegg) schaffen wird, der ich als Verwaltungsratspräsident vorstehe. Denn wir sind noch nicht über den Berg. Wir sind über jede Unterstützung froh. Mehr dazu siehe hier.

Doch trotz alledem hat sich die Schweizer Wirtschaft insgesamt als ziemlich belastbar und auch innovativ erwiesen. So haben zahlreiche Unternehmer, denen ihre angestammten Geschäftsfelder kurzfristig entzogen wurden, kreative, neue Geschäftsideen entwickelt. Allen voran die Wirte, welchen der Bundesrat gleich zweimal ein Betriebsverbot aufgebrummt hat. Ja, einige Wirte hatten gar den Mumm, ausgerechnet in der Krise sogar noch zu investieren. Ich nenne hier zwei Beispiele: So sanierte etwa das Sportrestaurant Hot Shot in Oberlangenegg mitten im Corona-Lockdown seine Fassade. Und auch das Restaurant Rössli in Uetendorf baute und erweiterte ausgerechnet während der Corona-Krise seinen Saal.

Auch haben viele Wirte neue Angebote kreiert. Auch jetzt über die Festtage bieten viele einen Take-Away-Service an. Die beiden oben genannten Restaurants gehören übrigens auch dazu.

Und auch die Grossindustrie steht erstaunlich gut da. Das kann man auch am Swiss Market Index (SMI), dem Leitindex der Schweizer Aktien, ablesen. Zwar war der Absturz im März riesig. Vom Allzeithöchststand von 11'270 am 20. Februar 2020 stürzte der SMI innerhalb von weniger als einem Monat bis am 16. März auf 7650 ab. Doch nach etwa einem Monat der Unsicherheit hat sich der SMI laufend erholt und liegt am Ende des Jahres wieder deutlich über 10'000 Punkten.

2. Die solide Schweizer Finanzpolitik

Nicht nur die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft allein, sondern auch die solide Schweizer Finanzpolitik haben ihren Teil zur Stützung der Wirtschaft beigetragen. Weil die Schweiz nicht so hoch verschuldet ist wie andere Länder konnte Finanzminister Ueli Maurer im Frühling sofort ein unbürokratisches System von Krediten etablieren, das viel vom ersten Schrecken der Krise nahm.

Seit 2006 hat der Bund nur gerade in einem Jahr - dem Jahr 2014 - ein kleines Defizit geschrieben. Sonst hatte die Rechnung immer Überschüsse gehabt. Auch noch im Jahr 2019 wurde ein Überschuss von 3.1 Milliarden Franken erzielt.

Finanzminister Ueli Maurer wurde dabei von den Linken sogar des öfteren kritisiert. Denn Maurer mahnte stets zur finanzpolitischen Vorsicht. Und budgetierte vorsichtig. So etwa im Jahr 2017, als die Rechnung mit 2,8 Milliarden Überschuss statt mit einem Defizit abschloss. Die SP hat damals laut 20 Minuten Maurer vorgeworfen, «die Finanzen nicht im Griff» zu haben und hatte verlangt, dass der milliardenschwere Überschuss investiert - sprich ausgegeben - werde.

Zum Glück blieb Maurer seiner Linie treu. Gemäss dem Motto: "Spare in der Zeit, so hast Du in der Not!". Und so ist es nun: Dank der soliden Finanzpolitik der letzten Jahre können wir uns die nun anstehenden horrenden Defizite einigermassen leisten. Wenn man hingegen die letzten Jahre eine Finanzpolitik nach Gusto der SP betrieben hätte, dann sähe es übel aus!

3. Der erfolgreiche Brexit

Die Meldung ist in der allgemeinen C-Kakophonie beinahe untergegangen. Aber sie ist trotzdem bemerkenswert: Die Briten haben es trotz allen Unkenrufen nach mühsamen Verhandlungen geschafft, einen geordneten Brexit, also einen geregelten Ausstieg aus der Europäischen Union zu bekommen. Die EU musste am Schluss doch in einigen wichtigen Punkten nachgeben. Und die Briten können nun definitiv die EU verlassen.

Das schien noch vor eineinhalb Jahren alles andere als selbstverständlich. Am 7. Juni 2019 musste die damalige britische Premierministerin Theresa May zurücktreten, weil sie sowohl innen- wie aussenpolitisch keinen erfolgreichen Brexit aushandeln konnte. Dann wurde der kauzige Boris Johnson britischer Regierungsschef. Und der hartnäckige Johnson hat geschafft, was ihm kaum einer zugetraut hatte: Er zog den Brexit erfolgreich durch. Mit etwas Stolz schaue ich auf meinen Blogbeitrag vom 24. Mai 2019 zurück. Denn damals habe ich vorausgesagt, dass Johnson a) Premierminister werde und b) den Brexit durchziehen würde.

Doch was hat das mit uns Schweizern zu tun? Sehr viel! Denn es zeigt, dass man sehr wohl erfolgreich mit Brüssel verhandeln kann, wenn man Rückgrat hat und hartnäckig ist. Und daraus muss die Schweiz nun Profit ziehen. Und der EU klar machen, dass sie keinen Rahmenvertrag will. Keinen Rahmenvertrag mit Undingen wie EU-Richtern, welche über die Schweiz abschliessend entscheiden. Kein Rahmenvertrag mit automatischer Übernahme der EU-Unionsbürgerrichtlinie. Und so weiter, und so fort. Es bleibt zu hoffen, dass der Bundesrat nun endlich seine Verantwortung wahrnimmt und der EU ein für alle Mal klar macht, dass die Schweiz kein Rahmenabkommen will, wie es die EU möchte.

Mein Fazit: Es besteht also trotz allen Schwierigkeiten die berechtigte Hoffnung, dass das Jahr 2021 gut wird. Denn jede Krise bietet auch Chancen. Packen wir diese! Dann werden wir am Ende stärker dastehen! In diesem Sinne wünsche ich allen ein gutes, neues Jahr 2021!

Autor: Samuel Krähenbühl