13.9.2020

Trotz leeren Spitälern geht die Corona-Hysterie weiter!

Gesellschaft
Bundesrat Alain Berset scheint den Bezug zum Volk verloren zu haben.

Lange habe ich jetzt geschwiegen zu Corona alias "COVID-19". Doch jetzt ruft mich Bundesrat Alain Berset auf den Plan. Er teilt ziemlich deftig aus gegen alle, welche die aktuelle Seuchenpolitik des Bundesrat kritisch oder doch zumindest differenziert sehen. Ja, er spricht gar von einer grossen "Verschwörung".

Das bringt mich auf die Palme. Ich hab im Frühling immer gesagt - und auch hier geschrieben - dass in Anbetracht der Tatsache, dass wir den mutierten Corona-Virus damals nicht gut kannten, die Massnahmen des Bundesrates wohl richtig und deshalb auch zu befolgen seien. Jetzt sehe ich es mittlerweile ziemlich anders, vor allem auch vor dem Hintergrund, was wir seither über das Virus gelernt haben.

Daten des BAG zu den bestätigten Fällen, den Hospitalisationen sowie den Todesfällen wegen COVID-19 vom 13. September 2020.

Ich halte mich im Folgenden an die Fakten, welche wir vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) selber täglich über Twitter geliefert bekommen. Was können wir aus diesen Zahlen lesen?

1. Die Zahl an positiv auf COVID-19 getesteten Personen steigt kontinuierlich wieder an. Heute wurden etwa 473 positive Tests (plus 2 im Fürstentum Liechtenstein) gemeldet. Auf die teilweise offenbar mangelhafte Aussagekraft dieser Tests (falsch-negativ und falsch-positiv) gehe ich hier nicht ein.

2. Tatsache ist aber auch, dass die Zahlen der Personen, welche zur Behandlung der Folgen von COVID-19 ins Spital müssen, praktisch überhaupt nicht ansteigen, sondern auf extrem tiefem Niveau verharren.

3. Genau das gleiche Bild auch bei den Todesfällen. Trotz tendenziell steigenden Fallzahlen stirbt so gut wie niemand an oder mit COVID-19. Im Kanton Bern etwa sind seit 1. Mai gerade mal 15 Menschen wegen oder mit COVID-19 verstorben. Von allen 99 bisher (seit März) an oder mit Corona Verstorbenen im Kanton Bern waren gerade mal drei jünger als 60 Jahre.

Die graphische Abbildung der Fallzahlen, Hospitalisationen sowie der Todesfälle, ebenfalls gemäss Twitter-Meldung des BAG vom 13. September 2020.

Genau diese Sachverhalten kann man auch bildlich schön an der Grafik ablesen, welche das BAG ebenfalls täglich über Twitter verschickt. Kurz zusammengefasst kann man sagen:

Die Fallzahlen von COVID-19 nehmen zwar kontinuierlich zu, aber gleichzeitig müssen nicht mehr Menschen wegen Corona ins Spital und folglich sterben auch nicht mehr.

Das ist also keine Verschwörungstheorie. Sondern einfach eine simple Interpretation der Zahlen, welche das BAG uns selber täglich liefert. Natürlich kann es auch statistische Gründe geben, welche hier etwas verzerrend wirken. So wurden im März und im April viel weniger Menschen getestet als heute. Demnach waren die effektiven Fallzahlen vermutlich noch wesentlich höher.

Trotzdem sollte man jetzt mit steigenden Fallzahlen auch tendenziell mehr schwere Fälle sehen. Aber es scheint sie schlicht fast nicht mehr zu geben. Das zeigt sich auch an den vielen Berichten etwa von Fussballern, über deren Covid-19-Erkrankungen breit berichtet wurde, die aber jeweils nach 10 Tagen wieder fitt und munter auf dem Fussballplatz standen.

An was kann das liegen? Ich bin weder Virologe, noch Epidemiologe noch Immunologe. Einzig von Statistik verstehe ich von meiner Ausbildung her etwas. Und die statistischen Zahlen scheinen uns ziemlich eindeutig zu zeigen, dass zwar wieder mehr Menschen positiv auf COVID-19 getestet werden, dass aber die Folgen statistisch kaum messbar sind.

Meine bescheidene Vermutung:

Entweder war COVID-19 gar nie so gefährlich, wie ursprünglich vermutet, oder das Virus hat sich abgeschwächt oder unser Immunsystem ist dank Kreuzimmunitäten mit anderen Corona-Stämmen besser gewappnet, als man gemeint hat.

Und was ist die Moral der Geschichte? Es wäre sicher falsch, sämtliche Vorsichtsmassnahmen in den Wind zu schlagen:

1. Die Hände häufig zu waschen und ab und zu zu desinfizieren ist sicher nicht falsch und sollte beibehalten werden.

2. Die Masken im Öffentlichen Verkehr sind vielleicht lästig, aber sie schränken weder die Lebensqualität noch die Bewegungsfreiheit wirklich ein.

3. Ältere Menschen sollte man weiter versuchen zu schützen, aber nicht auf Kosten deren Lebensqualität, wie es diesen Frühling der Fall war. Das 90-jährige Grosi leidet auch, wenn niemand zu Besuch kommen darf. Dann halt Maske auf, wenn man ins Altersheim geht.

4. Schliesslich macht es vermutlich auch Sinn, bei ganz grossen Veranstaltungen gewisse Hygienemassnahmen einzuhalten. Mit einigen relativ einfachen Massnahmen sollte man hier schon viel erreichen. Sie einfach alle abzusagen, wie das momentan reiheinweise auch schon fürs Jahr 2021 passiert, finde ich aber gewaltig übertrieben.

Alles andere scheint mir aber zunehmend übertrieben zu sein. Und ich halte die Beibehaltung oder gar Verstärkung weitergehender Massnahmen sogar gesellschaftspolitisch für gefährlich. Denn wenn die Menschen die Sinnhaftigkeit der Massnahmen nicht mehr einsehen, dann halten diese sie zunehmend schlechter ein und verlieren mit der Zeit sogar das Vertrauen in den Staat und die Behörden ganz.

Bundesrat Berset sollte nicht die Menschen kritisieren, welche die Zwangsmassnahmen kritisch sehen. Nein, er sollte wenige, machbare und vernünftige Massnahmen beibehalten und von allen Verschärfungen, Übertreibungen und der ewigen Angstmacherei die Hände lassen!
Autor: Samuel Krähenbühl