6.11.2022

Wann kleben sie sich ans Berner Münster?

Gesellschaft
In Spanien haben sich die Klimachaoten schon an wertvolle Gemälde geklebt. Wann beschädigen sie wohl hierzulande Kulturgut wie das Berner Münster?

Der Herbst hat Einzug gehalten. Ja, gar schon etwas der Winter. Nicht nur die Viertausender wie Mönch und Jungfrau sondern auch Zweitausender wie Niesen und Stockhorn sind mit Schnee verzuckert. Ganz normal. Wie jedes Jahr.

Wenn man das Verhalten der sogenannten Klimaaktivisten und vor allem auch das viel zu grosse Medienecho ernst nehmen würde, dann dürfte es so was ja gar nicht mehr geben. Sicher: Es war ein warmes Jahr. Die Gletscher diesen Sommer sind stark geschmolzen. Das stellt niemand in Abrede. Aber es war - mit Ausnahme einiger Hagelzüge - auch ein herrliches Jahr, das reiche Frucht gebracht hat. Definitiv kein Grund für Weltuntergangsstimmung.

Und nun hält jahreszeitgemäss auch wieder der Winter Einzug. Wir werden in Bälde wieder Schnee schaufeln und je nachdem auch Schneeketten auf die Räder montieren müssen. Spätestens dann wird die neuste Unsitte der oben genannten Personen vorbei sein. Denn zum einen klebt Sekundenkleber nicht auf eisbedeckter Fahrbahn. Und zum anderen haben die wohlstandsverwöhnten Gören auch nicht gern kalt.

Doch leider ist davon auszugehen, dass die Unsitte des "Sich-Anklebens" an anderer Stelle weitergeht. In Madrid haben sich solche Leute an wertvolle Gemälde des Malers Francisco de Goya geklebt. Und es gibt noch viel mehr Kulturgüter, an die sich die Klimachaoten ankleben könnten. Es können gar nicht alle ausreichend geschützt werden. Man nehme etwa das Berner Münster: Dieses gotische Baudenkmal ist schlicht zu gross, um es vor Sachbeschädigung und Vandalismus schützen zu können. Hoffen wir, dass es also nicht noch schlimmer wird.

Immerhin wird der kommende Winter dafür sorgen, dass es auf den Strassen zu weniger Behinderungen durch diese Leute kommt. Trotzdem finde ich deren Verhalten höchst bedenklich. Und die fehlende Kraft der Behörden, sich diesen Gesetzesbrechern in den Weg zu stellen, lässt aufhorchen. Offenbar reicht es heute, sich das Wort "Klima" aufs Fähnlein zu schreiben und somit jegliche rechtsstaatlichen Schranken überschreiten zu können.

Wir haben einen Rechtsstaat. Und eine funktionierende Demokratie, in der man sich in vielfältigem Rahmen einbringen kann. Es steht den Klimaaktivisten frei, sich innerhalb der bestehenden Parteien Gehör zu verschaffen. Teilweise passiert das ja auch. Insbesondere in den Reihen von SP und Grünen. Und diese Leute könnten sich auch an Wahlen beteiligen, eigene Gruppierungen gründen, sich der demokratischen Konkurrenz stellen.

Denn eines ist klar: Die extremen Positionen der Strassenkleber, Gretas, Schulschwänzern und Co. sind bei Weitem nicht mehrheitsfähig. Ja, sie können höchstens einen einstelligen oder maximal einen tiefen zweistelligen Prozentsatz der Bevölkerung hinter sich scharen. Es ist einfach so, dass eine deutliche Mehrheit der Schweizer Bürgerinnen und Bürger sich nicht von den Klimachaoten auf der Nase herumtanzen lassen will.

Ich hoffe, dass unsere Zivilgesellschaft wieder genug Kraft bekommt, sich diesen undemokratischen, ja gar totalitären Tendenzen entgegen zu stellen. Denn es ist immer brandgefährlich, wenn wegen sogenannt "höheren Motiven" das Recht in die eigene Hand genommen und die bestehende Ordnung ausgehebelt wird. Egal, ob dies aus politischen oder religiösen Gründen erfolgt. Eine solche "Klimaerhitzung" wäre für unsere Gesellschaft gar nicht gut: Fanatismus bleibt Fanatismus!

Autor: Samuel Krähenbühl